Wir beschließen die Vortragsreihe des Jahres 2023 mit Prof. Dr. Oliver Auge, dessen Vortragstitel
„Heinrich der Löwe und die Slawen“
lautet. Heinrich der Löwe beanspruchte eine fast königliche Stellung im Reich und hob sich deutlich von den anderen Reichsfürsten ab. So konkurrierte er auch mit dem König von Dänemark um die Hegemonie im westlichen Ostseeraum. Der Anspruch Heinrichs des Löwen an seine Politik mit und gegenüber den von Wagrien (Ostholstein) bis Pommern siedelnden Slawen zeigt das besonders deutlich.
Termin: Dienstag, den 28. November, um 19 Uhr
Ort: Entwicklungsgesellschaft Ostholstein, Oldenburg i.H., Neustädter Str. 26 – 28
Es besteht auch die Möglichkeit, dem Vortrag online unter dem folgenden Link zu folgen:
https://us06web.zoom.us/j/82065648789?pwd=e2bsbTbnVm6pz5rFHard1EBbfriQkN.1
DAS WAR:
Vortrag mit Prof. Dr. Krause-Kyora am 7.11.2023
Wissenschaftliche Einblicke über den aktuellen Stand in die „aDNA-Forschung“ der Fürstengräber von Starigard
Am Dienstag fand der zweite Vortrag der Stiftung Oldenburger Wall im Rahmen der Vortragsreihe 2023/24 in den Räumen des Oldenburger Gewerbezentrums statt. Prof. Dr. Ben Krause-Kyora vom Institut für Klinische Molekularbiologie der Universität zu Kiel nahm die etwa 40 Gäste im Saal sowie die rd. 20 Teilnehmer über das Internet mit auf eine Zeitreise, die mit Hilfe der DNA-Untersuchungen an den sterblichen Überresten vom Gräberfeld auf dem Oldenburger Wall möglich wurde.
Prof. Dr. Krause-Kyora klärte darüber auf, wie solche Untersuchungen erfolgen und welche Probleme dabei auftreten. Dazu gehören unter anderem die im Laufe der Liegezeit (um die1000 Jahre) auftretenden Beschädigungen und Kontaminationen, die die Forschung zu einer kniffligen Arbeit mit hohem analytischen Aufwand machen. Grundsätzlich sind die Bedingungen in Schleswig-Holstein aufgrund der Bodenverhältnisse eher schwierig. Der Oldenburger Wall bildet da eine Ausnahme, so dass von den im vollständig ausgegrabenen Gräberfeld gefundenen 85 Individuen von 60 aussagefähige Daten gewonnen werden konnten. Zum jetzigen Zeitpunkt haben bereits 40 Proben der DNA die umfangreichen Analysen durchlaufen und konnten vorläufig ausgewertet werden.
Wie weit die damaligen Beziehungen des Handelsplatzes Starigard vermutlich reichten, zeigt die Herkunft dreier Individuen, die aus dem Baltikum, aus Südeuropa und aus dem nahen Osten stammten.
Eine erste Überraschung für die Archäologie erbrachte die Analyse des sogenannten Wagenkastengrabes. In der Fachwelt bislang etablierter Kenntnisstand ist nämlich, dass in diesen Gräbern im 10. Jahrhundert dem dänischen Königshaus nahestehende Damen beigesetzt wurden. Wie das Team um Prof. Dr. Krause-Kyora jedoch zweifelsfrei nachweisen konnte, handelt es sich bei der in Oldenburg bestatten Person allerdings um einen Mann.
„Haithabus Untergang und der Aufstieg der Stadt Schleswig im 11. Jahrhundert“
Auf Einladung der Stiftung Oldenburger Wall e.V. hielt Herr Dr. Volker Hilberg in den Räumen des Gewerbezentrums Oldenburg in Holstein am 10.10.2023 einen hoch informativen Vortrag zum Thema „Haithabus Untergang und der Aufstieg der Stadt Schleswig im 11. Jahrhundert“. Herr Dr. Hilberg ist Stellv. Bevollmächtigter Direktor des Museums für Archäologie Schloss Gottorf und fachlich für den Bereich Mittelalter und Dokumentationsarchiv zuständig. Er ist Verfasser und Mitverfasser mehrerer Bücher zur mittelalterlichen Geschichte Schleswig-Holsteins und insbesondere des zweibändigen Werkes „Haithabu 983 -1066. Der Untergang eines dänischen Handelszentrums in der späten Wikingerzeit“, das kürzlich erschien.
Herr Dr. Hilberg berichtete sehr anschaulich über die vielfältigen archäologischen Grabungsergebnisse, die seit über 100 Jahren an dem südlich von Schleswig im Haddebyer Noor belegenen ehemaligen mittelalterlichen Handelsplatzes erzielt werden konnten. Während die Forschung jahrzehntelang der Meinung war, dass Haithabu um ca, 980/990 n. Chr. seine bis dahin internationale Bedeutung als Handelshafen und Produktionsstandort mit Handelsbeziehungen nach England, Skandinavien, dem östlichen Ostseeraum und Kontinentaleuropa verloren habe, konnte insbesondere seit dem Jahr 2002 stattgefundenen geophysikalischen Prospektionen und einen riesigen Fundanfall durch den gezielten Einsatz von Metalldetektoren die Sicht auf Haithabu gerade in seiner Spätzeit entscheidend verändert werden. Aus dem einstmals blühenden Handelsraum am Danewerk wurde ein Zentrum königlicher Macht. Zudem hatte im Schiffbau, hin zu immer tiefgängigeren Schiffen und eine zunehmende Verlandung des Haddebyer Noores schließlich zu einer Verlagerung des Hafens geführt. Es entstand am Nordufer der Schlei die mittelalterliche civitas Schleswig – als Stadt des Königs und des Bischofs. Dass sie zudem nicht einmal halb so groß war wie der alte Handelsplatz der Wikingerzeit und damit leichter zu verteidigen sein durfte, sind weitere wichtige Aspekte dieser Verlagerung. Historisch belegt ist die Zerstörung Haithabus zwischen 1050 und 1066. Für die Skandinavier blieb Neu-Schleswig bis ins späte Mittelalter hingegen Haithabyr oder Heidaboer.
Oldenburger Landmarkt 2023
Am Sonntag, den 24. September, fand auf dem Gelände des Oldenburger Wallmuseums der traditionelle Landmarkt der Stiftung Oldenburger Wall statt. Dank der Organisation durch das Ehepaar Traute und Hans Tychsen, die beim Auf- und Abbau nahezu von dem gesamten Vorstand der Stiftung unterstützt wurden, war der zentrale Platz des Museums zwischen dem Restaurant Zweizack und den Ausstellungsscheune voll und ganz mit den Pavillons und Verkaufswagen der Vereine, Hobbykünstler und Gewerbetreibenden gefüllt. Ergänzt wurde das bunte Angebot wieder durch einige historische Trecker und ein Ehepaar mit seinen Drehorgeln.
Alle Mühe wurde belohnt, denn bei bestem Wetter setzte ein reger Besucherstrom bereits vor dem eigentlichen Start um 11:00 Uhr ein, der erst kurz vor dem Ende der Veranstaltung abebbte. So waren sich der Veranstalter, die Stiftung Oldenburger Wall, die Organisatoren und die Aussteller einig. Dies war ein weiterer Landmarkt in Oldenburg, aber sicher nicht der letzte..
Hier einige Impressionen, fotografiert von Friederike Housselle :
Dort versammeln wir alles, was sich gerade im Vereinsleben unserer Mitglieder abspielt.
Hier finden Sie die neueste Ausgabe :
Anregen lassen und mitmachen !
Hier geht es zu den bereits erschienen Ausgaben zum Nachlesen :
Jetzt ist die beste Zeit, die nächsten Museumsbesuche zu planen.
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Das Oldenburger Wallmuseum mit seinen Ausstellungen und dem großen Freigelände
freut sich auf Ihren Besuch.
Die aktuellen Details finden Sie hier mit einen Klick auf das Logo :
Eine außergewöhnliche Nachricht hallte aus der Bundeshauptstadt Berlin nach Oldenburg in Holstein. Das Präsidium des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz verlieh in 2020 zwölf Persönlichkeiten und Personengruppen, die sich in besonderem Maße um die Erhaltung des baulichen und archäologischen Erbes verdient gemacht haben, den Deutschen Preis für Denkmalschutz.
Unter den Preisträgern befindet sich die Stiftung Oldenburger Wall.
Die slawischen Museen Deutschlands versammelten sich zu ihrem 5. Bundestreffen bei uns in Oldenburg/H. .
Vom 22. bis 24.10.2019 fanden während der Tagung auch einige öffentliche Vorträge statt :
Dr. Matthias Maluck „Inwertsetzung eines Weltkulturerbes“
Dr. Sönke Hartz „Die Archäologie des Oldenburger Grabens“
Bettina Kühnast „Fahrstuhl in die Slawenzeit“
Weitere Details zu all diesen slawischen Museen finden Sie hier :